Vergangene Ausstellungen


Vergangene Ausstellungen

The RUSTLE OF TOUCH – Ein Hauch 

Ab dem 13.02. bis 19.06.2022

Wir zeigen Fotos der Künstlerin Ellen Korth im Kontext mit Exponaten unseres Museums.

THE RUSTLE OF TOUCH – Ein Hauch

 

Die erste Ausstellung im Jahr 2022 präsentiert eine außergewöhnliche Verbindung künstlerischer Auseinandersetzung. Sie zeigt eine Installation der niederländischen Künstlerin Ellen Korth verknüpft mit ausgewählten Objekten aus dem Deutschen Textilmuseum.

 

Vorangegangen ist im letzten Jahr die Publikation von Ellen Korth mit dem Titel „THE RUSTLE OF TOUCH“. Beide Formate – Buch und Ausstellung – kombinieren in kongenialer Weise Foto- und Buchkunst miteinander.

 

Künstlerische Motive bildeten dabei Unterwäscheteile aus der umfangreichen Sammlung von Schloss Twickel in den Niederlanden, das Alltagskleidung aus adligem Besitz vor allem des 19. Jahrhunderts bewahrt. In diese verschlossene Welt hat sich Ellen Korth begeben und für die Krefelder Schau eine Installation geschaffen, in der Fotografien von Leibwäsche aus Twickel die wesentliche Rolle übernehmen. Sie vermitteln durch den gewählten Bildausschnitt, durch die Draperie der gelegten Textilien und die feinen farblichen Abstufungen einen starken sinnlichen Reiz. Den mit Wäscheteilen stets verbundenen erotischen Moment transponiert die Künstlerin auf eigene Weise in Fotografie und setzt diese mit anderen Medien – darunter originale Wäsche aus der Sammlung Twickel sowie Objekte des Deutschen Textilmuseums – in der Ausstellung in eine dynamische Wechselbeziehung.

 

In besonders feinsinniger Weise präsentiert Ellen Korth einzelne Wäscheteile als luftige und durchscheinende Einzelobjekte mit Geschichte. Abgezogen auf zum Teil großformatigen, absichtsvoll geknitterten Papieren und präsentiert als freie Positionen im Raum, entfalten die Bilder eine fast skulpturale Wirkung und lassen auf einen Luftzug hoffen, der sie zum Rascheln bringt und die hauchzarte Wirkung der Objekte unterstreicht.

Die Abwesenheit des menschlichen Körpers und von Körperlichkeit sowie die Anonymität der Trägerinnen und Träger, die die Fotos von Ellen Korth bestimmen, kennzeichnen dagegen nicht die präsentierten Objekte aus der Krefelder Sammlung. Hier wird bewusst mit Hilfe von Figurinen – leblosen Büsten – die physische Präsenz von eng am Leib getragener Wäsche zu suggerieren und eine Geschichte jedes Stückes zu erzählen versucht. 


Lesen Sie hier den wunderbaren Kultur-Port-Blogbeitrag von Dagmar Reichardt aus Hamburg.

https://www.eicas.nl

Den interessanten Artikel unserer Volontärin Silke Büchel  in der "Textilkunst International", Ausgabe 1/2022, finden Sie  hier.

Hören Sie hier den unterhaltsamen und gelungenen Beitrag der Redakteurin Cornelia Wegerhoff in WDR 5 Scala und WDR 3 Kultur. Einfach auf das Bild klicken.



"Die Geschichte der Dinge"

LWL-Wanderausstellung zur Herkunft von Objekten in nordrhein-westfälischen Sammlungen

Im Deutschen Textilmuseum Krefeld vom 24. Oktober 2021 bis 30. Dezember 2021


Den Film zur Ausstellungseröffnung sehen Sie, wenn Sie auf das Bild klicken.

Münster (lwl). Der Fall Gurlitt, Bronzen aus dem ehemaligen Königreich Benin oder die Elgin Marbles von der Akropolis - diese Aufzählung macht die Spannbreite aktueller Provenienzforschung deutlich. Die Provenienzforschung, also das Erforschen der Herkunft und der Geschichte von Objekten, ist Thema der neuen Ausstellung "Geschichte der Dinge. Zur Herkunft von Objekten in nordrhein-westfälischen Sammlungen" des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die Schau ist ab dem 27. September im Kreismuseum Wewelsburg in Büren (Kreis Paderborn) zu sehen, anschließend wandert sie durch sieben weitere Museen in Nordrhein-Westfalen.

"Zwar treiben mittlerweile Museen und andere Einrichtungen, wie Bibliotheken und Archive, verstärkt die Erforschung von wichtigen Sammlungsstücken voran. Dennoch dringt erst langsam ins Bewusstsein, dass auch heute erworbene Kunstwerke, Wertobjekte oder Alltagsgegenstände Raubgut sein könnten", sagt Ausstellungskuratorin Verena Burhenne vom LWL-Museumsamt für Westfalen. Dies gelte nicht nur für öffentliche Institutionen, sondern auch für Vereine und Privatpersonen.

Während bei Ausstellungen zum Thema Provenienzforschung meist nur ein Sammlungsbereich, ein Sammler oder ein Museum im Fokus steht, widmet sich die LWL-Ausstellung erstmals in Deutschland dem gesamten Themenbereich: Insgesamt zehn Kapitel beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Entzugskontexten wie zum Beispiel NS-verfolgungsbedingtem Entzug, Kolonialismus oder DDR-Unrecht, mit verschiedenen Objektgruppen wie Judaika, aber auch mit Akteuren und Strukturen. Die zentrale Frage: Woher kommt das Objekt? Dabei kann die Ausstellung mit 50 Leihgaben nicht immer Antworten oder konkrete Lösungen präsentieren. Vielmehr laden die Ausstellungsobjekte dazu ein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und selbst Überlegungen zu Moral und Recht anzustellen.

Anhand der Leihgaben aus Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus erzählt die Ausstellung Lebens- und Erwerbsgeschichten, die schwierige Kapitel der deutschen Geschichte berühren. Die Ausstellungsvorbereitung selbst ist ein Beispiel dafür, wie die aktive Auseinandersetzung damit Zeichen der Völkerverständigung und Versöhnung setzen kann: "Angestoßen durch eine Leihanfrage von uns konnte die Herkunft eines rituellen jüdischen Sedertellers im Hellweg-Museum in Unna recherchiert werden. Die kontaktierten rechtmäßigen Eigentümer bestimmten schnell, dass er als Dauerleihgabe im Museum verbleiben soll", erzählt Ausstellungskuratorin Ute Christina Koch. Andere Objekte stehen hingegen stellvertretend für problematische Provenienzen. So stammt aus dem Museum Wilnsdorf (Kreis Siegen Wittgenstein) der Gedenkkopf eines Oba, des politischen und rituellen Oberhauptes im Königreich Benin, mit einer unbedenklichen Herkunft. Dieser wurde vermutlich Mitte des 20. Jahrhunderts in Nigeria hergestellt. Zahlreiche weitere "Beninbronzen" in europäischen Museen stammen jedoch aus einer "Strafexpedition" der britischen Armee im Jahr 1897 und werden heute von der nigerianischen Regierung zurückgefordert.

"Mit dieser Ausstellung wollen wir die Besucherinnen und Besucher ermutigen, sich mit diesem Thema, ob im eigenen Lieblingsmuseum oder zu Hause, auseinanderzusetzen", so Burhenne. "Gerade abseits der 'großen Kunst' übersieht man schnell, dass auch hier ein verfolgungsbedingter Entzug möglich ist", ergänzt Koch. "Uns war von Anfang an wichtig, möglichst die ganze Bandbreite darzustellen, also verschiedene Entzugskontexte oder auch Objektgruppen bis hin zu Alltagsgegenständen."

Ein Katalog vertieft und erweitert die Themenbereiche und zeigt ausgewählte Ausstellungsobjekte. Darüber hinaus hat die Geschichtsmanufaktur Dortmund ein museumspädagogisches Begleitprogramm für Erwachsene und die Sekundarstufe II entwickelt.

Hintergrund
Mit der Unterzeichnung der "Washingtoner Erklärung" im Jahr 1998 verpflichtete sich die Bundesrepublik Deutschland, die während der Zeit des Nationalsozialismus beschlagnahmten Kunstwerke der Raubkunst zu identifizieren, deren Vorkriegseigentümer oder Erben ausfindig zu machen und eine "gerechte und faire Lösung" zu finden. Über 30 Jahre nach dieser Unterzeichnung wird deutlich, dass die Anstrengungen deutlich verstärkt werden müssen, um dieser Verpflichtung gerecht zu werden. In einem Projekt zur Provenienzforschung in NRW nahm die Museumsberatung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zusammen mit dem LWL-Museumsamt in den Jahren 2017 bis 2019 besonders die kleineren und mittelgroßen Museen in den Blick.

Von Beginn an war geplant, im Rahmen einer Wanderausstellung nicht nur die Ergebnisse dieses Projekts vorzustellen, sondern den Besuchern das Thema Provenienzforschung mit Objekten näherzubringen. Die Wanderausstellung haben Ute Christina Koch und Verena Burhenne vom LWL-Museumsamt für Westfalen geplant und organisiert. Die Inhalte des Medientisches zu den Bergungsorten in Nordrhein-Westfalen hat Annika Flamm von der LVR-Museumsberatung beigesteuert.


"Geschichte der Dinge. Zur Herkunft von Objekten in
nordrhein-westfälischen Sammlungen"
Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen
in Kooperation mit dem LVR-Fachbereich Regionale
Kulturarbeit, LVR-Museumsberatung
Kreismuseum Wewelsburg, Burgwall 19 in 33142 Büren
27. September bis 6. Dezember 2020

Weitere Stationen:
Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten 13. Dezember 2020 bis 7. Februar 2021
Mindener Museum 13. Februar bis 11. April 2021
Museum Wilhelm Morgner, Soest 18. April bis 13. Juni 2021
Museum und Forum Schloss Homburg, Nümbrecht 20. Juni bis 15. August 2021
Zoologisches Forschungsmuseum
Alexander Koenig, Bonn 26. August bis 17. Oktober 2021
Deutsches Textilmuseum Krefeld 24. Oktober 2021 bis 2. Januar 2022
Stadtmuseum Düsseldorf 9. Januar bis 6. März 2022



Zur Provenienzforschung von Textilsammlungen in der Zeit des Nationalsozialismus s. auch hier.



"Drachen aus goldenen Fäden"

Chinesische Textilien aus eigener Sammlung

Im Deutschen Textilmuseum Krefeld vom 01. November 2020 bis 30. Dezember 2021



Drachen aus goldenen Fäden –


Textilien aus der Sammlung des Deutschen Textilmuseums Krefeld


Eine Ausstellung im Deutschen Textilmuseum bis 30.12.2021!


Die Ausstellung des Deutschen Textilmuseums präsentiert ab 1. November 2020 circa 120 chinesische Textilien aus eigenem Bestand, die dank der Schwerpunktförderung der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld erstmals wissenschaftlich bearbeitet wurden, in einem umfangreichen Katalog publiziert sowie der Öffentlichkeit gezeigt werden können.

Der Entstehungszeitraum der Textilien und Gewänder reicht von der Yuan-Dynastie (1279–1368) bis zur Volksrepublik China (seit 1949). Neben Fragmenten bilden zahlreiche Kleidungsstücke der Mandschuren sowohl für Frauen als auch für Männer sowie Gewänder für Han-chinesische Frauen einen Schwerpunkt der Schau. Als besondere Objekte sind Fragmente eines kaiserlichen Gewands aus dem 18. Jahrhundert, ein Gewand mit Drachenmedaillons für eine adlige Dame in Schlitzwirkerei, zwei übergroße Gewänder für Götterstatuen, ein imperiales Totentuch, ein großes Fragment von einem Palastteppich aus Seidensamt sowie ein sogenannter

Mao-Anzug der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu nennen.


Die Vielfältigkeit der verschiedenen textilen Techniken (Weberei, Schlitzwirkerei, Stickerei) wird anschaulich präsentiert und in einem reich bebilderten, von Walter Bruno Brix verfassten Katalog ausführlich erläutert. 



Der Film zu unserer Ausstellung: Schauen Sie hinter unsere Kulissen, lauschen Sie Kurator Walter Bruno Brix bei seinen spannenden Erläuterungen, nehmen Sie Einblick in unsere Ausstellung. Zum Anschauen auf das Bild klicken.


Beim Klick auf den Button "Untertitel" (s. roter Pfeil und Kreis im unteren Bild) ist der Film mit chinesischen Untertiteln zu sehen.


Vier weitere Kurzfilme mit Kurator Walter Bruno Brix zur Ausstellung "Drachen aus goldenen Fäden" die in Zusammenarbeit mit dem

Presseamt der Stadt Krefeld und dem Deutschen Textilmuseum erstellt wurden sowie weitere interessante Beiträge gibt es auf dem

You Tube-Kanal der Stadt Krefeld zu sehen - oder einfach unten auf den Filmtitel klicken:


 Kinder-Drachengewand


 Sammlung im Deutschen Textilmuseum Krefeld


 Han-Chinesische Röcke und Gewand


 Kaiserliche Weberei




Im Podcast „Business and Beyond China in Krefeld" auf podcast.de hören Sie  Walter Bruno Brix, Experte für ostasiatische Textilien, im angeregten Gespräch mit Ricarda Stamms von der Wirtschaftsförderung Krefeld. Zum Hören klicken Sie auf das Symbol.




Einen  tollen Beitrag zur Wiedereröffnung der Ausstellung vom 16.03.2021 finden Sie auf der Seite des Senders WDR3 aus der Sendung

WDR3 Kultur am Mittag sowie auf WDR5 SCALA. Zum Hören klicken Sie bitte auf das Bild.

Einen  Ausstellungsrückblick zu weiteren vergangenen Ausstellungen finden Sie hier

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